Stottern
Beim Stottern gerät der Redefluss ins Stocken. Der Stotternden hängt wiederholt an einem Wort fest, was sich in Lautwiederholungen, Dehnungen oder völlige Blockaden äußert. Er weiß zwar ganz genau, was er sagen möchte, kann das Wort aber in dem Moment nicht aussprechen.
Die Sprechbehinderung kann gemeinsam mit anderen Auffälligkeiten auftreten, welche die Kommunikation zusätzlich stören. Dazu zählen zum Beispiel sprachliche Phänomene wie der Einsatz von Füllwörtern sowie nichtsprachliche Erscheinungen wie Blinzeln, Zittern der Lippen, Mitbewegen der Gesichts- und Kopfmuskulatur, Schwitzen oder eine veränderte Atmung.
Ziel des Therapeuten:
In der Stottertherapie wird heute überwiegend entweder an der Veränderung des Sprechens oder der Veränderung des Stotterns gerarbeitet.
Bei der Veränderung des Sprechens wird vor allem versucht, eine hohe Sprechflüssigkeit zu erreichen (fluency shaping). Dabei trainiert man die Veränderung von Atmung, Artikulation (Aussprache), Stimmeinsatz oder auch Prosodie (Sprechmelodie). Auf diese Weise erlernt der Stotternde eine völlig neue Sprechweise, die (noch) nicht mit Stottern verbunden ist und daher eine höhere Sprechflüssigkeit ermöglicht. Die anfänglich sehr große Auffälligkeit wird schrittweise einem natürlich klingenden Sprechen angeglichen.